Weiterbildung maßgeschneidert
Visionäre Vorstellungen wie die des amerikanischen Wissenschaftlers Louis Perelmann, der Anfang der neunziger Jahre noch prophezeite, dass die traditionelle Schule ihrem baldigen Ende entgegenginge, sind längst einem nüchternen Blick auf die Realität gewichen. Ein Sektor allerdings scheint wie geschaffen fürs elektronische Lernen: die Weiterbildung.
80 Prozent aller Erwerbsfähigen in Europa, so behaupten Experten, müssen in den nächsten Jahren ihr Wissen erweitern. Dafür gilt es, die passenden Unterrichtsformen zu finden, bei denen es möglichst unerheblich ist, wo die Lernenden wohnen und arbeiten und wann sie Zeit zum Lernen haben. „Tut mir Leid, der Kollege macht zwei Wochen Bildungsurlaub.“ Diesen „Luxus“ können sich die wenigsten kleineren und mittleren Betriebe noch leisten. Andererseits sind sie auf qualifizierte Mitarbeiter angewiesen. „Flexibilität und Kostenerwägungen sind natürlich besonders für kleine und mittelständische Unternehmen von entscheidender Bedeutung“, weiß Armin Hopp von digital publishing. Der Verlag entwickelt seit mehr als zehn Jahren technologiegestützte Sprachlernsysteme für Unternehmen. Und ein weiteres Argument spricht für E-Learning-Konzepte. „Der Bedarf ist hier in der Regel sehr konkret, es geht um die Qualifizierung von Mitarbeitern zur direkten Lösung einer bestimmten im Unternehmen existierenden Aufgabe“, erklärt Rüdiger Feldmann vom Cornelsen Verlag. Der Berliner Schulbuchverlag ist erst seit kurzem in diesem Geschäftsfeld aktiv. Schon etwas länger mischt der Stuttgarter Klett Verlag beim vernetzten Sprachenlernen mit.
Englisch, Russisch und mehr
Nicht von ungefähr sind Sprachen der Weiterbildungsrenner. Englisch als Zweitsprache wird in vielen großen Unternehmen längst als selbstverständlich vorausgesetzt, da müssen auch kleinere Firmen nachziehen. Und wer mit Südamerika oder Russland geschäftliche Beziehungen hat, ist auf entsprechend sprachlich geschulte Mitarbeiter angewiesen. Mit PC, Kopfhörer und Mikrofon lassen sich beinahe alle wichtigen Situationen im Berufsleben simulieren. Und zwar wirklich solche, die im Arbeitstag weiterhelfen. Anders als bei betriebsunabhängigen Schulungen können E-Learning-Konzepte flexibel auf die speziellen Bedürfnisse des einzelnen Unternehmens zugeschnitten werden. Ein zweiwöchiger English-Business-Kurs – gut und schön, doch was hilft es dem Marketingleiter eines Elektronikherstellers, wenn er dabei in erster Linie Bankenvokabular pauken muss?
Nicht ohne meinen Tutor
Aber auch bei diesen firmenspezifischen Lösungen – oder englisch: corporate solutions – geht es nicht allein um E-Learning. Für erfolgreiches Lernen ist nämlich mehr nötig als PC und Kopfhörer. Das ergab eine Untersuchung der Unternehmensberatung Mummert + Partner. 75 Prozent der „E-Learner“ schätzen demnach an der elektronischen Fortbildung, dass sie ortsunabhängig lernen können, 69 Prozent begrüßen die zeitliche Freiheit. Eines aber ist den Lernenden trotz aller Technologie weiterhin wichtig: der direkte Kontakt zu den Mitlernenden. Fast jeder Zweite erklärte nämlich, ihm fehlten Lehrer und Mitschüler. Das heißt: Lernen funktioniert wohl am ehesten in einer Mischung aus Methoden und Medien, bei der CD-ROM und Internet ebenso eine Rolle spielen wie Buch, Heft und der gemeinsame Unterricht vor Ort. Auch, wenn der nicht mehr so häufig stattfinden muss. Wichtig bleibt allerdings, dass die Schüler in bestimmten zeitlichen Abständen gemeinsam lernen. Ein Verfahren, das mit dem Fachbegriff „Blended Learning“ beschrieben wird. Dabei können die Kursteilnehmer weitgehend selbst entscheiden, wann und wie viel Zeit sie in die Weiterbildung investieren und wie sie Trainingsmaßnahmen in den beruflichen Alltag oder die Freizeit integrieren. „Diese Faktoren“, so Armin Hopp, „führen zusammen mit einer nachhaltigen Betreuung durch einen Online-Tutor zu einer deutlich geringeren Aussteigerquote und einem wesentlich höheren Grad an Zielerreichung, als das bei reinen Präsenzveranstaltungen der Fall ist.“ Eine Praxis also, die den Erfolg derartiger betriebsinterner Weiterbildung nicht nur aus dem Medienmix, sondern auch aus der Verknüpfung mit adäquaten Methoden und Inhalten bezieht. Diesen Part sieht Philipp Haußmann vom Klett Verlag weiterhin bei den Verlagen gut aufgehoben: „Für die spezifischen Firmenlösungen werden die Weiterbildungsinstitutionen zusammen mit den Verlagen sorgen.“
Aus dem Themendienst der didacta Hannover http://bildungsklick.de/...
digital publishing entwickelt technologiegestützte Sprachlernsysteme für Unternehmen. |
Englisch, Russisch und mehr
Nicht von ungefähr sind Sprachen der Weiterbildungsrenner. Englisch als Zweitsprache wird in vielen großen Unternehmen längst als selbstverständlich vorausgesetzt, da müssen auch kleinere Firmen nachziehen. Und wer mit Südamerika oder Russland geschäftliche Beziehungen hat, ist auf entsprechend sprachlich geschulte Mitarbeiter angewiesen. Mit PC, Kopfhörer und Mikrofon lassen sich beinahe alle wichtigen Situationen im Berufsleben simulieren. Und zwar wirklich solche, die im Arbeitstag weiterhelfen. Anders als bei betriebsunabhängigen Schulungen können E-Learning-Konzepte flexibel auf die speziellen Bedürfnisse des einzelnen Unternehmens zugeschnitten werden. Ein zweiwöchiger English-Business-Kurs – gut und schön, doch was hilft es dem Marketingleiter eines Elektronikherstellers, wenn er dabei in erster Linie Bankenvokabular pauken muss?
Nicht ohne meinen Tutor
Aber auch bei diesen firmenspezifischen Lösungen – oder englisch: corporate solutions – geht es nicht allein um E-Learning. Für erfolgreiches Lernen ist nämlich mehr nötig als PC und Kopfhörer. Das ergab eine Untersuchung der Unternehmensberatung Mummert + Partner. 75 Prozent der „E-Learner“ schätzen demnach an der elektronischen Fortbildung, dass sie ortsunabhängig lernen können, 69 Prozent begrüßen die zeitliche Freiheit. Eines aber ist den Lernenden trotz aller Technologie weiterhin wichtig: der direkte Kontakt zu den Mitlernenden. Fast jeder Zweite erklärte nämlich, ihm fehlten Lehrer und Mitschüler. Das heißt: Lernen funktioniert wohl am ehesten in einer Mischung aus Methoden und Medien, bei der CD-ROM und Internet ebenso eine Rolle spielen wie Buch, Heft und der gemeinsame Unterricht vor Ort. Auch, wenn der nicht mehr so häufig stattfinden muss. Wichtig bleibt allerdings, dass die Schüler in bestimmten zeitlichen Abständen gemeinsam lernen. Ein Verfahren, das mit dem Fachbegriff „Blended Learning“ beschrieben wird. Dabei können die Kursteilnehmer weitgehend selbst entscheiden, wann und wie viel Zeit sie in die Weiterbildung investieren und wie sie Trainingsmaßnahmen in den beruflichen Alltag oder die Freizeit integrieren. „Diese Faktoren“, so Armin Hopp, „führen zusammen mit einer nachhaltigen Betreuung durch einen Online-Tutor zu einer deutlich geringeren Aussteigerquote und einem wesentlich höheren Grad an Zielerreichung, als das bei reinen Präsenzveranstaltungen der Fall ist.“ Eine Praxis also, die den Erfolg derartiger betriebsinterner Weiterbildung nicht nur aus dem Medienmix, sondern auch aus der Verknüpfung mit adäquaten Methoden und Inhalten bezieht. Diesen Part sieht Philipp Haußmann vom Klett Verlag weiterhin bei den Verlagen gut aufgehoben: „Für die spezifischen Firmenlösungen werden die Weiterbildungsinstitutionen zusammen mit den Verlagen sorgen.“
Aus dem Themendienst der didacta Hannover http://bildungsklick.de/...