(seminarSPIEGEL) Lange Zeit war der Wirtschaftsklassiker aus dem Jahre 1958 vergriffen, jetzt ist er wieder erhältlich: Mit der Neuherausgabe des bekannten Werkes „Jenseits von Angebot und Nachfrage“ von Wilhelm Röpke, Gründervater der Sozialen Marktwirtschaft und Mitstreiter Ludwig Erhards, wird eine große Lücke geschlossen. Denn Wilhelm Röpkes Buch vermittelt nicht nur einen lebendigen Eindruck der wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Lage der Bundesrepublik der 50er Jahre, sondern wirft auch verblüffend aktuelle Fragen auf: Was sind die Voraussetzungen und Grenzen der Marktwirtschaft? Welche Eigenschaften sollten Menschen mitbringen, die auf dem freien Markt agieren? Wie funktioniert die moderne Massengesellschaft und welche Nachteile sind mir ihr verbunden?


Röpke steht klar für die Marktwirtschaft, da sie für ihn – anders als der Sozialismus – die einzige Wirtschaftsform ist, die mit einer menschenwürdigen Gesellschaft vereinbar ist. Für ihn ist aber auch klar: Der Mensch kann nicht auf seine materiellen Interessen verkürzt werden, sondern die Fragen „jenseits von Angebot und Nachfrage“ sind entscheidend. Die eindeutige Botschaft des Buches lautet daher: „Marktwirtschaft ist nicht genug!“. Was darüber hinaus zählt, sind die geistigen und moralischen Grundregeln der Gesellschaft, ohne die es dauerhaft keine stabile Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung geben kann. In diesem Sinne regt Röpkes Werk in Zeiten der Finanzkrise zum Nachdenken an – ein hochaktueller Klassiker!